Wasser und Mode - auch die Herstellung von Kleidung verbraucht Wasser

Es gibt keine zweite Erde – und Ressourcen sind begrenzt. Obwohl die Erde zu 2/3 aus Wasser besteht, ist auch Wasser eine begrenzte Ressource. 97,5% aller Wasservorräte sind Salzwasser, nur 2,5 % sind Süßwasser, gebunden in Gletschern oder im Grundwasser. Davon sind nur 0,3% für den Menschen zugänglich. Diese 0,3% dienen sowohl privaten Haushalten als auch der Industrie. Und obwohl Wasser ein Teil eines Kreislaufs ist, kann sich die Menge nutzbaren Wassers verringern (ob durch schmelzende Gletscher oder vergiftete Flüsse).

Hier, in Europa, sind wir es gewohnt, einfach den Wasserhahn aufzudrehen. Wasserknappheit kennen wir hier nicht. Dabei ist Wasserknappheit oder Wasserstress heute leider keine Seltenheit:

Weltweit hat mehr als jeder 4. Mensch keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser, berichtet Unicef. Schon 2030 wird fast die Hälfte der Weltbevölkerung in Regionen leben, die kaum Zugang zu Trinkwasser haben, so der World Water Report der Vereinten Nationen.

Wir vergessen oder machen uns nicht bewusst, wie viel Wasser bei der Herstellung von Produkten verbraucht wird – und das meist auch noch in den Ländern, in denen ohnehin schon Wasserknappheit herrscht. Dazu gehört auch die Herstellung von Kleidung. Ein durchschnittliches konventionelles Baumwoll-T-Shirt benötigt bei der Herstellung ca. 2700 Liter Wasser. Eine Jeans braucht 8000 Liter. Bildlich formuliert, wenn wir annehmen, dass eine durchschnittliche Badewanne etwa 150 Liter Wasser fasst, verbraucht ein T-Shirt 18 Badewannen Wasser, eine Jeans mehr als 50.

Bereits der Anbau von Baumwollpflanzen verschlingt Unmengen von Wasser.

In Usbekistan (und Kasachstan) hat das zum Austrocknen des Aralsees geführt. Noch in den 60er Jahren war der Aralsee das viertgrößte Binnengewässer der Welt und die Fläche des Sees entsprach fast der von Irland. Gespeist wurde der Aralsee hauptsächlich von 2 Flüssen. Seit den 60er Jahren wurden diese zur künstlichen Bewässerung von Baumwollfeldern umgeleitet. Der See trocknete aus.

 

Bootswrack aufgenommen in Moynak am ausgetrockneten Aralsee in Uzbekistan

 

Awearable macht Fair Fashion, also faire Mode. Wir wollen langlebige Lieblingsstücke – zu den bestmöglichen Bedingungen – erschaffen.

  • All unsere Baumwollprodukte sind mit Bio-Baumwolle hergestellt. Diese benötigt abhängig von dem jeweiligen Anbaugebiet bis zu 16% weniger Wasser (als herkömmliche Baumwolle in demselben Gebiet), so der Impact Report der Better Cotton Initiative aus dem Jahr 2021. (Eine Studie der Soil Association aus dem Jahr 2015 ermittelt sogar einen 91%-geringeren Verbrauch von blauem Wasser.)
  • Andere Lieblingsstücke sind aus Fasern / Materialien wie Lyocell oder Modal (also Tencel™ von der Firma Lenzing) und benötigen grundsätzlich 10 bis 20 mal weniger Wasser als konventionelle Baumwolle.

 

 

Quellen: 

Quarks - Wasser auf der Erde 

Unicef - Fakten über Wasser 

UN - World water report

Europäisches Parlament - Umweltauswirkung  von Textilproduktion

Sueddeutsche - 8000 Liter für eine Jeans

Better Cotton Initiative - Impact Report

Soil Association - Organic Cotton Initiative